Polyneuropathie

Die Polyneuropathie ist eine Schädigung des peripheren Nervensystems (PNS), die zu motorischen und/oder sensorischen Ausfällen führt. Die peripheren Nerven führen Informationen an das zentrale Nervensystem (ZNS), das aus dem Rückenmark und Gehirn besteht. Andersherum sendet das ZNS Informationen an das periphere Nervensystem, um eine Reaktion auszulösen. So zum Beispiel „schicken“ periphere Nerven einen Schmerzreiz der Hand an das ZNS und es erfolgt in Millisekunden eine „Antwort“ aus den zentralen Nerven – die Hand wird zurückgezogen. Bei einer Polyneuropathie wird der Schmerz kaum oder gar nicht gespürt (sensorischer Ausfall) und/oder die Hand kann nur langsam oder gar nicht weggezogen werden (motorischer Ausfall).

Die Nervenzellen werden durch schädigende Substanzen, Abbau- oder Entzündungsprozesse beschädigt oder zerstört. Auslöser dafür sind zum Beispiel übermäßiger Konsum von Alkohol, Diabetes, bestimmte Medikamente und Infektionen. Es gibt aber auch Polyneuropathien bei denen die Ursachen nicht herausgefunden werden können (Bsp.: akute entzündliche Polyradikuloneuritis – Guillain-Barré-Syndrom).

Je nach Auslöser muss die Ersterkrankung (Diabetes oder Alkoholerkrankung) ebenso behandelt werden, wie die Polyneuropathie. Hier ist vor allem die medikamentöse Therapie im Vordergrund. Je nach Auswirkungen der sensorischen und/oder motorischen Ausfälle ist die logopädische, ergotherapeutische und physiotherapeutische Behandlung notwendig. Des Weiteren kann die Psychotherapie dabei helfen mit den veränderten Lebensbedingungen zurecht zu kommen.